Was ist überhaupt ein Zuschneideplan?
Der Zuschneideplan ist ein Hilfsmittel, um die Schnittteile richtig auf dem Stoff zu positionieren, bevor du den Stoff zuschneidest. Der Zuschneideplan zeigt eine Möglichkeit auf, wie du deine Schnittteile auf den Stoff legen kannst - natürlich gibt es noch viele weitere. Aus ihm ergibt sich der Stoffverbrauch, also die Menge an Stoff, die du für das Schnittmuster benötigen wirst.
Und genau so gehen auch wir vor, wenn wir ein Schnittmuster für dich erstellen: in unserem Schnittprogramm werden die Schnittteile manuell auf dem Zuschneideplan positioniert. Daraus berechnet Claire dann den Stoffverbrauch.
Wieso gibt es so viele Möglichkeiten, ein Schnittmuster auf dem Stoff zu positionieren?
Hier gibt es so viel Spielraum, zum Beispiel weil es ja auch immer unterschiedliche Stoffbreiten gibt. Bei unseren Schnittmustern gehen wir immer von einer Standard-Stoffbreite von 140cm aus.
Welche Stoffbreiten gibt es eigentlich noch? Das ist tatsächlich von Hersteller zu Hersteller, aber auch von Land zu Land ganz unterschiedlich. Der Standard liegt irgendwo zwischen 140 und 160 cm. Es gibt aber auch kleinere Stoffbreiten zwischen 110 und 120 cm, ebenso wie die übergroßen Stoffbreiten. Du siehst, das Spektrum ist so groß, sodass man innerhalb eines Zuschneideplans niemals alle Stoffbreiten abdecken kann.
Ein weiterer Faktor sind die verschiedenen Größen. Unsere Schnittmuster gibt es zum Beispiel in den Größen 32 bis 54. Das sind zwölf verschiedene Größen. Stell' dir mal vor, wir müssten zwölf verschiedene Zuschneidepläne erstellen?! 😱 Das ist leider nicht realisierbar. Deshalb unterteilen wir die Zuschneidepläne immer in Größengruppen, also zum Beispiel 32-42 und 44-54.
Die nächste Hürde stellen verschiedene Optionen und Varianten eines Schnittmusters dar. Ein Beispiel: unser Shirt Amy kommt mit fast 200 Optionen. Du wirst also verstehen, dass wir hier niemals alle Optionen innerhalb eines Zuschneideplanes abdecken könnten ;)
Generell ist es natürlich eher so, dass innerhalb der Größen-Gruppe die kleineren Größen einen weniger hohen Stoffverbrauch haben als die größeren Größen. Daher ist es natürlich ärgerlich, wenn du zum Beispiel eine 32 nähst, dich dann an den Stoffverbrauchsangaben des Schnittmuster-Designers orientierst und feststellst, dass du gar nicht so viel Stoff benötigt hättest. Daher möchten wir dir gerne Tipps mit an die Hand geben, wie du es schaffen kannst, den Stoffverbrauch für dich, deine Größe und dein Schnittmuster zu optimieren und den Zuschneideplan optimal zu nutzen.
Stoffverbrauch optimieren: So solltest du vorgehen
- Finde heraus, welche Option des Schnittmusters du nähen möchtest.
- Finde heraus, welche Größe du nähen wirst.
- Schneide daraufhin dein Papier-Schnittmuster aus. Auf den einzelnen Schnittteilen siehst du dann auch, wie es zugeschnitten werden soll: im Bruch oder mehrere Male gegengleich/symmetrisch (der Stoff liegt also doppelt). Der Fadenlauf muss hier unbedingt beachtet werden!
- Wenn du dir online einen Stoff für dein Nähprojekt bestellen willst, raten wir dir, vorher einen Stoff mit der identischen Stoffbreite aus deinem Fundus zu nehmen und deine Schnittteile darauf auszurichten. Das kannst du zum einen nach dem Zuschneideplan machen. Oft ist es so, dass die Anordnung schon super passt, umso besser! Wenn du noch Lücken siehst in deinem Stoff-Tetris, dann kannst du natürlich auch deinen eigenen Plan gestalten. Aber Achtung: Immer die Angaben auf den Schnittteilen und den Fadenlauf beachten!
Claires Geheimtipp
>> Notiere dir alles, was du herausgefunden hast für das jeweilige Nähprojekt. Also für welche Größe und welche Option du wie viel Stoff benötigt hast.
Und am besten auch noch, wie du den Schnitt auf dem Stoff positioniert hast (eine grobe Zeichnung genügt hier). Dann musst du das nächste Mal nicht wieder von vorn anfangen ;) <<
Weshalb es ratsam ist, trotzdem immer ein bisschen mehr Stoff zu kaufen
Wir sind natürlich immer dafür, Stoff zu sparen und Stoffreste so gut es geht zu vermeiden! ABER: Wir wissen auch, wie ärgerlich es ist, wenn man sein Nähprojekt bis ins Detail geplant hat und es dann daran scheitert, dass der Stoff am Ende nicht reicht. Deshalb raten wir dir immer, etwa 10-20cm mehr als die angegebene Stoffmenge bzw. den Stoffverbrauch, den du dir selbst berechnet hast, zu kaufen. Denn: Stoff kann eingehen beim Waschen! Manche Stoffe mehr als andere. Und da wir große Vertreter von "Wasche deinen Stoff bevor du ihn vernähst" sind, ist es doch ratsam, immer ein klein wenig mehr da zu haben.
Und solltest du doch Stoffreste übrig haben (auch die ganz kleinen zählen dazu): Wir haben jede Menge Inspirationen für deine Stoffreste parat! ;)