Hast du sie auch: diese vielen kleinen Stoffreste, die überall herumfliegen und die du einfach nicht wegwerfen magst weil du dir denkst "Vielleicht brauche ich sie doch mal noch für ein Nähprojekt". Gute Nachrichten: Wir haben genau das richtige Nähprojekt für deine noch so kleinen Stoffreste :)
Eine tolle und vor allem besondere Art, kleine Stoffreste zu verwerten, ist es, sie auf einem Hosen- oder Rock-Bund zu applizieren. Das Schöne: Deiner Kreativität sind absolut keine Grenzen gesetzt! Tob dich aus, die Hauptsache ist, dass deine Stoffreste und dein Hauptstoff ein stimmiges Bild ergeben.
Dieses außergewöhnliche Projekt ist übrigens in Zusammenarbeit mit PRYM* entstanden. Bei PRYM direkt findest du bald auch die Nähanleitung für den Wickelrock.
Übrigens: Mit dieser Technik kannst du auch fertige Hosen oder Röcke verzieren, wenn sie zB einen Fehler am Bund haben oder du sie einfach etwas aufpeppen magst.
Stoffreste verwerten: Wie man ganz einfach einen Hosen- oder Rockbund verschönern kann
Schritt 1: Außenbund mit Bügelvlies bekleben
Wenn du keinen besonders stabilen Stoff hast, dann empfiehlt es sich generell immer, den Bund von innen (also auf der linken Stoffseite) mit Bügelvlies zu bekleben. So hat er am Ende mehr Stand.
Für die Technik mit dem Applizieren der Stoffreste auf einem Bund benötigst du einen Außen- und einen Innenbund. Nur auf dem Außenbund wird zunächst das Bügelvlies und dann die Stoffreste appliziert.
Unser Tipp: Beim Positionieren des Bügelvlies auf dem Stoff bietet es sich hier an, den Rand in der Breite der späteren Nahtzugabe freizuhalten. So hast du keine zusätzliche Schicht, über die du drüber nähen musst. Insbesondere, weil noch eine zusätzliche Stoffschicht durch die applizierten Stoffreste hinzukommt, wären das am Ende doch recht viele Schichten :)
Bei vielen Schnittmustern findest du auch bereits ein Schnittteil für Bügelvlies, das genau auf die Größe des Bundes angepasst ist. Mal ist es in der kompletten Bund-Größe angelegt, mal ist es kleiner als das Bund-Schnittteil. Das variiert je nach Schnittmuster, da jeder Schnitt andere Voraussetzungen hat.
Schritt 2: Stoffreste auf dem Außenbund applizieren
Verteile die Stoffreste beliebig auf dem ganzen Bund, und zwar auf der rechten Stoffseite. Der Hauptstoff ist idealerweise nicht mehr zu sehen. Schneide dir die Stoffreste so zu, wie es dir gefällt. Deiner Kreativität sind hier keinerlei Grenzen gesetzt!
Du kannst hier ganz wild nähen, es muss nicht super akkurat sein, das "Ungenaue" macht hier gerade den Charme aus.
Unser Tipp: Nähe mit Stoffresten vom Hauptstoff, damit das Ganze am Ende harmonischer wirkt. Setze dafür dann die Garnfarben ab und kombinieren verschiedene. Je mehr Garn zu sehen ist, desto schöner ist der Effekt am Ende. Du kannst auch einen Freihand-Nähfuß verwenden, um mit der Nähmaschine zu "malen".
Schritt 3: Außenbund und Innenbund zusammennähen
Positioniere nun den Streifen des Außenbundes auf den des Innenbundes, und zwar rechts auf rechts. Stecke dir die beiden kurzen Seiten sowie die Oberkante mit Stecknadeln ab und nähe die beiden Streifen zusammen (in unserem Fall mit 1cm Nahtzugabe und einem Geradstich). Die Ecken werden knapp (etwa 2mm) vor der Naht abgeschnitten. Nun kannst du den Bund wenden und bügeln, und dann an dein Kleidungsstück nähen.
Zur Info: Hier kommt es ganz auf dein Schnittmuster und dessen Voraussetzungen an. Bei dem Rock, den wir genäht haben, gab es einen Außen- und einen Innenbund. Das ist aber nicht bei jedem Schnitt der Fall. Halte dich hier an deine Nähanleitung bzw. die Schnittteile, die dir zur Verfügung stehen. Besteht dein Bund aus nur einem Schnittteil, musst du ggf. zwei daraus machen, um einen Außen- und Innenbund zu kreieren. Die zusätzliche Nahtzugabe nicht vergessen!
Voilà!
*Kooperation