Willst du dir einen Rock wie unseren Maxirock Soleil nähen, bei dem das Gummiband sichtbar ist und bei dem du an dieses Gummiband einen gekräuselten Stoff ansetzen möchtest? In diesem Blogartikel geben wir dir sieben Tipps, was du dabei beachten solltest.
All diese Tipps gelten übrigens auch, wenn du einen Rock oder eine Hose nähst, deren Bund komplett aus einem Gummiband besteht. Das Prinzip ist immer das gleiche. Tipps, was du generell beachten solltest, wenn du ein Gummiband als Bund verwendest bzw. ein sichtbares Gummiband annähst, findest du im dazugehörigen Blogartikel.
Bei unserem Rock Soleil ist das Besondere, dass das Gummiband überlappend auf den Stoff aufgesetzt und die Naht sichtbar auf das Gummiband gesetzt wird. Die Tipps, die wir dir hier geben, gelten aber auch dann, wenn du eine andere Verarbeitung wählst.
Rock nähen mit sichtbarem Gummiband und Kräuselung: Vorbereitung
1. Tipp: Teste die Dehnbarkeit deines Gummibandes
Ist es dehnbar genug, dass du genug Platz hast, um den kompletten Stoff "unterzubringen"?
Wichtig ist, dass du das richtige Maß findest zwischen:
- Es ist genug Gummiband vorhanden, um den Stoff richtig zu Kräuseln
- Das Gummiband ist lang bzw. dehnbar genug, sodass es bequem über deine Hüfte passt
- Das Gummiband ist nicht zu dehnbar und "weich", sodass es ausleiert und später dein Kleidungsstück nicht mehr an der richtigen Stelle sitzt
Beachte: Je weniger Gummiband du zur Verfügung hast, um den Stoff daran zu positionieren, umso mehr musst du später kräuseln und umso mehr könnte es dann auch auftragen.
2. Tipp: "Vorkräuseln"
Bevor du den Stoff an das Gummiband setzt, empfiehlt es sich, den Stoff bereits vorzukräuseln. Das machst du ganz einfach, indem du an der oberen Kante zwei Nähte mit einem sehr langen Geradstich (Stichlänge 5) untereinander setzt. Wichtig ist, nicht zu verriegeln am Anfang und am Ende. Dann nimmst du dir jeweils die beiden oberen Fäden und schiebst den Stoff auf den Fäden hin und her. Nicht am Faden ziehen, sonst könnte er reißen! Nur den Stoff sanft auf dem Faden entlang gleiten lassen.
Damit nimmst du schon einmal Mehrweite des Stoffes weg und kannst vor allem die Rüschen gleichmäßig verteilen. Außerdem musst du später dein Gummiband nicht ewig lang ziehen, um es auf dem Stoff zu verteilen. Aber Achtung: Nur so viel Kräuseln, dass du auch ohne Gummiband noch den Rock bzw. die Hose anziehen kannst! Die Elastizität kommt später erst mit Annähen des Gummibandes hinzu, wenn du zu viel vorkräuselst, dann passt das Kleidungsstück nicht mehr über deine Hüfte.
Gummiband auf Stoff anbringen: Das solltest du beachten
3. Tipp: Stecken, stecken, stecken
Die Stecknadeln sind dein bester Freund, nur so kannst du exakt arbeiten und das Gummiband möglichst gleichmäßig auf dem Stoff verteilen. Je mehr Stecknadeln du nutzt, umso sicherer kannst du sein, dass die Mehrweite vom Stoff schön verteilt wird.
4. Tipp: Markiere dir die jeweiligen Mitten
So wird das Gummiband später gleichmäßig auf dem Stoff verteilt und es entstehen keine unschönen Falten oder Wellen. Stecke zunächst den Anfang und das Ende des Gummibandes auf dem Stoff fest und halbiere dir dann beides. So erkennst du, wo jeweils die Mitte ist.
5. Tipp: Arbeite dich Stück für Stück mit der Dehnung des Gummibandes vor
Nachdem du die Hälften markiert hast, kannst du nun Stück für Stück die Strecken zwischen den Stecknadeln dehnen und stecken. Das ist etwas mühselig mit nur 2 Händen, aber das schaffst du!
Schaue nun auch, wo du die Kräuselung vielleicht noch etwas anpassen musst, sodass es später gleichmäßig aussieht.
Gummiband an Stoff nähen: Das musst du beachten
6. Tipp: Den richtigen Stich wählen
Der Stich muss nicht zwangsweise elastisch sein. Wenn man das Gummiband beim Nähen auseinander dehnt und es mit einem langen Stich näht (Stichlänge 4), dann wird der Stich auch nicht reißen. Man kann es aber auch mit einem elastischen Stich annähen (super geeignet ist zum Beispiel ein schmaler Zickzack-Stich). Der elastische 3-fach Gradstich ist nicht so gut geeignet, weil er das Gummiband eventuell leicht beschädigen könnte durch das viele Einstechen.
Mittlerweile gibt es sogar ein eigenes Nähgarn für genau solche Zwecke: das sog. Seraflex-Garn. Wir haben es selbst noch nicht getestet, aber bereits viel gutes darüber gehört. Wenn du es schon daheim liegen hast, trau' dich, es hierfür zu verwenden.
7. Tipp: Dehnen, aber nicht zu sehr ziehen!
Die Mehrweite des Stoffes muss schön auf das Gummiband verteilt werden. Je mehr du vorher gesteckt hast, umso einfacher wird es später an der Maschine sein, weil du dich in kleinen Stücken vorarbeiten kannst.
Wichtig ist, nicht nur vorne zu ziehen, da die Maschine sonst nicht mehr richtig transportiert! Sobald hinter dem Füßchen ein wenig Stoff hervorschaut, dehne sowohl vorne als auch hinten das Gummiband, damit es sich an den Stoff anpasst. Achte vorne darauf, dass du nicht aus Versehen die Fäden zum Kräuseln ziehst und den Stoff dadurch mehr rüschst!
Am besten ist es, eher hinten zu dehnen und vorne eher festzuhalten, um den Transport zu unterstützten und den Stoff so zu führen, dass eine gerade Naht entsteht.