Ein Moodboard ist eine richtig tolle Sache, um für deine selbstgenähte Kleidung einen roten Faden zu etablieren. Du kennst es ja sicher auch: Du nähst oder kaufst Kleidung, aber so richtig passt das eine neue Teil doch nicht zum Rest deines Kleiderschranks. Ein "Fashion-Moodboard" kann dir hier helfen, eine Orientierung zu bekommen, um am Ende nicht nur ein neues selbstgenähtes Kleidungsstück zu haben, sondern daraus auch tolle Outfits kreieren zu können.
In diesem Blogartikel möchten wir dir gerne einen Überblick über das Thema Moodboard geben und dein Verständnis schärfen, weshalb du dir - zumindest für größere Nähprojekte - ein Moodboard erstellen solltest.
Das findest du in diesem Blogartikel über Moodboards
1. Moodboard: Definition
Das Wort "Moodboard" setzt sich aus den beiden englischen Begriffen "mood" (=Stimmung) und "board" (=Tafel). Frei übersetzt könnte man es also eine "Stimmungstafel" nennen. Das Moodboard ist dazu da, Ideen zu visualisieren. Es wird vor allem im Design- und kreativen Bereich eingesetzt, sei es in der Filmbranche, im Grafik- oder Webdesign, oder auch in der Modebranche.
Bei letzterem hilft es zum Beispiel dabei, Ideen für neue Kollektionen zu visualisieren und sich über Materialien, Farben, Formen, Stoffe etc. bewusst zu werden.
Einfach zusammengefasst ist ein Moodboard eine Collage aus verschiedenen Dingen, die einen zu einem bestimmten Thema inspirieren.
Ein Beispiel aus der Nähwelt: Du willst dir ein neues Kleid nähen und möchtest besser definieren, in welche Richtung es gehen soll. Das Hauptthema deines Moodboards wäre dann dein "Wunschkleid". Weshalb du überhaupt ein Moodboard nutzen solltest, erfährst du im Folgenden.
2. Warum überhaupt ein Moodboard?
Klar, wenn du ein einfaches T-Shirt nähen möchtest, bedarf es vielleicht nicht unbedingt einem Moodboard. Aber es kann dir auf jeden Fall helfen, wenn du ein größeres Projekt angehst.
Kommen wir zurück zum Beispiel mit dem Kleid: Du willst dir ein Kleid nähen, das du den ganzen Sommer über tragen willst. Dann ist es wichtig, genauer zu definieren, was es für ein Kleid sein soll. Inspirationsbilder können dir dabei helfen, einen roten Faden zu finden.
Außerdem ist ein Moodboard sehr hilfreich für den Fokus! Es hilft dir, dich auf diese eine Idee zu fokussieren. Neue Ideen, die zwischendurch kommen, kannst du dann einfach abwägen: Passen sie zu meinem Moodboard bzw. meinem Nähprojekt? Wenn nicht, dann lege auf sie keinen Fokus, dann gehören sie eher zu einem anderen Projekt. Schreibe sie dann wo anders auf, um sie aus deinem Kopf raus zu bekommen. Diese Ideen hindern dich daran, in die Umsetzung zu kommen mit dem aktuellen Projekt.
Ein Moodboard hilft dir, dein Ziel klar abzustecken und zu definieren! Vielleicht musst du dann zwischendurch auch mal etwas ändern, aber grundsätzlich sollte es so sein: Wenn das Moodboard einmal steht, schaue, dass es einen roten Faden hat und dass alle Ideen darauf hinarbeiten, dass sie zu dem jeweiligen Projekt passen.
Der folgende Punkt ist eigentlich der Allerwichtigste von allen: ein Moodboard trägt vor allem dazu bei, dass du geplanter, durchdachter und nicht einfach drauf los nähst - ein wichtiger Grundstein für das nachhaltige Nähen!
3. Welche Arten von Moodboards gibt es? Wie kann man ein Moodboard erstellen?
Du kannst dein Moodboard zum einen digital erstellen. Hierfür eignen sich zum Beispiel kostenlose Plattformen wie Canva sehr gut. Das Programm kannst du als Moodboard App nutzen. Du findest auf der Plattform viele kostenfreie Fotos und Symbole. mit denen du dein Moodboard erstellen kannst.
Du kannst dein Moodboard aber natürlich auch, wie Claire es zum Beispiel gerne macht, per Hand auf Papier gestalten. Das ist etwas "haptischer" und anschaulicher. Außerdem kann es auch ziemlich meditativ und entspannend sein, ein Moodboard zu basteln.
Claire nutzt auch häufig das Do it Ohlala-Journal, das wir für unsere Online-Nähatelier-Gründungsmitglieder gestaltet haben, um ihre Moodboards zusammenzustellen. Weiter unten findest du Beispiele von Claires analogen Moodboards. Eines, das sie digital mit Canva erstellt hat, ist dieses hier:
Und keine Angst, wenn du jetzt vielleicht denkst, dass du dafür eine künstlerische Ader brauchst: überhaupt nicht! In der Gestaltung deines Moodboards bist du völlig frei, und dafür musst du weder gut zeichnen noch sonst irgendwie künstlerisch begabt sein. Finde einfach die Variante, die besser zu dir passt. Und dann heißt es einfach: Ausprobieren!
4. Was kommt auf ein Moodboard?
Auf ein Moodboard können ganz unterschiedliche Dinge kommen. Das zentrale Wort ist hier "können", denn du musst überhaupt nichts!:
- Inspirationsbilder von Modellen, die dir gefallen
- Detailbilder, zum Beispiel von einer Manschette oder einer Knopfleiste
- Es können auch Dinge sein, die überhaupt nichts mit Nähen zu tun haben, wie zum Beispiel Wohndeko (weil dich Oberfläche, Form, Farbe etc. inspirieren)
- Du kannst Farben und Materialien für dein Nähprojekt definieren
Im Prinzip kann alles auf dein Moodboard drauf, das dich zu diesem Projekt inspiriert, was du schön findest und was du gerne integrieren möchtest. Es ist dein freier kreativer Raum - nutze ihn ;)
Auf dem Bild siehst du übrigens eines von Claires Moodboards, das hing schon im Laden in der Gollierstraße in München hinter ihrem Schreibtisch und hat es danach sogar bis nach Frankreich an ihren jetzigen Arbeitsplatz geschafft :)
5. Wo finde ich Moodboard-Inspiration?
Nennen wir erst mal den Klassiker: Pinterest! Pinterest ist natürlich eine riiiiiesige Inspirationsquelle, dort findest du alles. Aber achte darauf, dass es nicht zu viel wird, das kann auch überfordern.
Du kannst zum Beispiel auch erst mal deine Kleidung fotografieren, weil du natürlich willst, dass dein neu genähtes Teil zu deinen bestehenden Klamotten passt.
Oder du schaust online bei Marken, die du vom Stil gerne magst, bei denen du aber vielleicht aus bestimmten Gründen nichts kaufst. Auch dort wartet viel Inspiration auf dich.
Auch Stoffreste und Bänder können eine super Inspirationsquelle sein. Fun Fact: Claire liiiiiiebt Bänder und hat jede Menge davon zuhause ;)
Inspiration ist überall! Immer, wenn du eine Inspiration findest, nimm sie dir bzw. mache ein Bild davon und füge sie deinem Moodboard hinzu - wenn sie zu genau diesem Projekt passt!