Gummizug an Ärmel nähen

Gummizug Ärmel nähen, Gummibund am Ärmel nähen, Ärmel mit Gummizug nähen

Nähst du eine Jacke oder einen Pullover und es ist am Ärmel eigentlich eine Verarbeitung mit einem Bündchen vorgesehen? Dann kannst du dieses Bündchen auch ganz einfach durch einen Gummizug am Ärmel ersetzen! Wie das geht, möchten wir dir hier gerne zeigen.

Wir haben bei unserem Blouson Sorbonne die Bündchen an den Ärmeln weggelassen und stattdessen eine Verarbeitung mit Gummizug gewählt. Das Schöne ist, dass du so keinen anderen Stoff für das Bündchen verwenden musst, sondern einfach den Stoff deiner Jacke nutzen kannst. Das sieht dann einheitlicher und auch etwas weniger sportlich aus als bei der Verarbeitung mit einem Bündchen.

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Gummizug an Ärmel nähen: Vorbereitung

Wenn bei deinem Kleidungsstück eigentlich eine Verarbeitung mit einem Bündchen am Ärmel vorgesehen ist, dann musst du sehr wahrscheinlich erst mal den Ärmel verlängern. So hast du genug Stoff, um später einen Gummizug an dem Ärmel zu nähen.

Schau', wie hoch in deinem Original-Schnittmuster das Bündchen am Ende sein wird (= Hälfte der Schnittteilhöhe - Nahtzugabe), dann weißt du, wie viel Ärmellänge dir "verloren" geht wenn du das Bündchen weglässt.

Wie man die Ärmellänge bei einem Schnittmuster anpasst, haben wir bereits in einem anderen Blogartikel thematisiert. Im Artikel zeigt dir Claire die Technik am Beispiel eines Mantels, du kannst es aber auch auf alle anderen Ärmel-Schnittteile anwenden.

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Der Ärmelsaum wird nach unten gerade gleichmäßig ausgeglichen, damit später der Tunnel einfacher zu nähen ist und weil dir die Weite fehlen würde, wenn du den Saum nicht ausgleichst. Wir haben uns bei unserem Projekt für ein Maß von 7cm entschieden, orientiert haben wir uns dabei an dem Gummiband, das wir verwenden (das ist 3cm breit). Die 7cm berechnen sich wie folgt: 1cm Nahtzugabe + 3cm + 3cm (siehe Bild). Am Ende ist der Gummizug am Ärmel 3cm breit.

Ärmel mit Gummiband nähen: So gehst du vor

Schritt 1: Ärmel nähen

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Die Ärmel werden zunächst ganz normal geschlossen. Übrigens: Um bei einem Kleidungsstück ohne Futter eine schönere Innenverarbeitung zu haben, kann man die Nähte mit Schrägband einfassen. Das ist kein Muss, sieht aber hochwertiger aus. Bei den Ärmeln musst du damit erst ab 6cm von der Ärmel-Kante entfernt beginnen, da der Rest später eingeklappt wird. Dann kannst du auch bereits den Ärmel gemäß der Anleitung in dein Kleidungsstück einsetzen.

Schritt 2: Saum umschlagen

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Zunächst klappst du die noch offene Kante vom Ärmelsaum 1cm nach innen um und bügelst sie ab. Danach wird die Kante nochmals um 3cm nach innen geklappt, wodurch ein Tunnel entsteht. Steppe den Tunnel einmal in der Runde ab und lasse eine Öffnung von 3cm.

Beachte: Anders als bei einem Arm-Bündchen ist die Naht später sichtbar. Nähe also lieber vorsichtig und langsam. Beginne ausserdem mit dem Nähen an der Ärmelnaht, diese liegt an der Innenseite deines Kleidungsstückes und so sieht man später nicht, wo du die Öffnung geschlossen hast. Verriegeln bei allen Strecken nicht vergessen!

Bevor du den Tunnel fest steppst, probiere die Jacke erst einmal an und schau', ob dir die Ärmellänge passt.

Schritt 3: Gummiband ausmessen und durch den Tunnel ziehen

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Für die Saumweite der Ärmel messen wir das Gummiband, um unser Handgelenk liegend, ab. Als Referenz: Unser Band ist, inklusive 2cm Nahtzugabe, 22cm lang für eine Größe 38 und 23,5cm für eine Größe 42.

Nimm dir nun eine Sicherheitsnadel zur Hand und ziehe das Gummiband Stück für Stück durch den Tunnel. Achte darauf, dass dir nicht das zweite Ende ohne Sicherheitsnadel aus Versehen auch in den Tunnel rutscht. Und stelle auch sicher, dass sich das Gummiband nicht aus Versehen innerhalb des Tunnels verdreht.

Nachdem du das Gummiband durchgezogen hast, legst du die beiden Enden bei jeweils 1cm übereinander, sodass sie sich überlappen. Stecke sie zunächst einmal zusammen, zB wieder mit der Sicherheitsnadel oder einer Stecknadel, und prüfe, dass der Ärmelbund die richtige Größe hat, du also ohne Probleme mit deiner Hand durch kommst und er gleichzeitig nicht zu locker sitzt.

Nähe erst dann die überlappenden Enden des Gummibandes mit 2-3 nebeneinander liegenden Nähten (Gerad- oder Zick-Zack-Stich) aneinander. Zum Schluss schließt du noch die Wendeöffnung des Gummizugs am Ärmel.

Et voilà, fertig ist der Gummizug am Ärmel!

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